Hier das Fazit von Tomi: Wir haben jetzt das Land der goldenen Pagoden, so wie man Myanmar nennt, 4 Wochen bereist und das Land des Lächelns gefunden.
Die ganzen Eindrücke einer Reise kann man auf Bildern und Texten nur teilweise vermitteln, so haben wir es auch von Myanmar so gut es ging versucht, aber die besonderen Momente, positiv sowie negativ, muss man erlebt haben.
Die Reisezeit im September, noch Regenzeit, war optimal , denn es regnete nur kurz (meistens unter 1 Stunde), es war richtig warm, so um die 33 Grad, aber dampfig, was belastend war. Die Natur war saftig grün und es waren wenig Touristen unterwegs, was sich dann aber Anfang/Mitte Oktober änderte.
Leider muss sich Myanmar mit Sri Lanka den 2. Platz von der Länderhitliste teilen, da das gewisse Etwas fehlte, was Indien hatte, die Spannung.
Land und Leute: wir sind die typische Touristenroute abgefahren. Mandalay, Pyin U Lwin, Monywa, Bagan, Inle-See. Yangon haben wir krankheitsbedingt ausgelassen.
Was würde ich im nach hinein anders machen: Pyin U Lwin würde ich auslassen, war nicht besonders, von Monywa nach Bagan nicht mehr mit den Bus, sondern mit den Boot fahren und irgendwo eine Strecke mit der Eisenbahn einbauen.

Mandalay und Monywa haben uns sehr an indische Großstädte erinnert, laut, buntes Treiben, viele Straßenstände mit Obst und Essen . Einige Bierkneipen mit BBQ. Sie haben viele Sehenswürdigkeiten , landschaftlich nicht so reizvoll. Touristen haben wir wenig angetroffen. Wir haben uns dort wohlgefühlt.
Bagan ist ein Highlight in Myanmar, landschaftlich super, alles war grün und dazwischen die ganzen Pagoden. Man braucht mindestens 3 Tage, da es ein so großes Gebiet ist. Mit dem E-Roller abzufahren ist kein Problem.
Inle-See , ist landschaftlich schön, bisserl wie die bayrischen Voralpen (Heimatsgefühle), der See, das Grün und im Hintergrund die Berge. Die Bootstour war super, da wir auch Glück hatten mit dem Festival. Der Ort mit Straßenständen, Markt und guten Restaurants ist eher touristisch.
So, die Leute: von Thailand sagt man, es ist das Land des Lächelns, haben wir nicht so empfunden , die freundlichsten Menschen haben wir nach Sir Lanka in Myanmar gefunden. Sie waren durchgehend freundlich, man kommt kaum mit ihnen ins Gespräch, das sie nur wenig Englisch sprechen, aber ein Lächeln hatten sie meistens für uns übrig. Manchmal wussten wir nicht, ob sie mit uns lachen oder über uns. Besonders junge Frauen fingen oftmals dass Kichern an, wenn wir sie begrüßten. Die meisten Leute wirkten ziemlich entspannt und ließen kaum Stress aufkommen. Dadurch ist es auch für uns ein entspanntes Reisen gewesen.
Die Burmesen haben ein Durchschnittseinkommen von ca. 100 Euro pro Monat. Man sieht schon viel Armut (was wir unter Armut verstehen) , besonders über Land, viele Ochsenkarren, einfache Hütten, viele Männer tagsüber in Teehäusern.
Hotels: Wir hatten immer Hotels der Mittelklasse um 30 Euro mit Frühstück (Vorsaisonpreis, bis zu 80 Euro in der Hauptsaison!) . Die Zimmer waren gr0ß (ca. 22qm) , ab und zu in die Jahre gekommen, aber sauber. Die Betten super, sauber, auch unterm Bezug!! Der Service war immer gut, manchmal zuviel es Guten.
Essen und Bier: Oft aßen wir in Straßenküchen , oder in kleinen Restaurants, das Essen war günstig , zu zweit zahlten wir zwischen 1 und 2 Euro. In den Touristenrestaurants war das Essen immer gut und preislich um die 5-8 Euro inkl. Getränke.

Ich bin in Myanmar zum Teilzeitvegetarier geworden, manchmal wusste man gar nicht, was das ist, was so rumlag und manchmal wollte man es gar nicht wissen. Wenn man sieht, wie das Fleisch in den Märkten so unter den Fliegen rumliegt, Mahlzeit. So schlimm war es bisher in keinen Land.

Obst und Gemüse gibt es sehr viel, manches haben wir zum ersten Mal gesehen. Unser Favorit war die Pomelo, Stück für 0,75€.
Bier: es gibt das Myanmar Hell und ein Starkbier, sind recht gut und eine große Flasche kostet 1 Euro im Laden und ein Krügerl 55 Cent in der Bierstube.
Öffentliche Verkehrsmittel: hat Dagmar ja schon im Bericht beschrieben, wir wollten es so machen wie wir es immer in anderen Ländern gemacht haben, zum Busbahnhof, einsteigen und gut ist es, aber nicht in Myanmar. Es hat sich aber gut gelöst, da man in jeden Hotel ein Sharetaxi oder einen Minivan ordern kann. Sie holen dich vor der Hoteltüre ab und liefern dich vor dem gebuchten Hotel ab.
Internet: Das Internet in den Hotels , mal ging es , mal nicht. Wir haben uns in einen Telefonshop eine Prepaidkarte für 7 Euro gekauft , mit 2,5 GB. So waren wir unabhängig und sicher beim Buchen und Bezahlen.
Geld: Es noch nicht so lange her, da war der Dollar das Hauptzahlungsmittel uns es gab noch keine Geldautomaten. Heute zahlt man alles in der Landeswährung und Geldautomaten gibt es genügend.
Ungeziefer: Nicht zum glauben, eine Kakerlake in 4 Wochen! Keine Spinne, Ratte usw. einfach nichts. Das hat uns gewundert, in den Ländern, wo man es vermutet, einfach nichts, im Gegensatz zu Thailand. Dafür hatten wir Stechmücken, und das nicht wenig.
Krankheits-Spielsaison: Tomi geht mit 2:0 in Führung. Fieber, Gliederschmerzen, Husten. Malariatest im Krankenhaus: Negativ. Antibiotika. Durchfall Das ganze fast 2 Wochen!
Und jetzt das Fazit von Daggi: Das Meiste hat Tomi ja schon geschrieben, hier noch ein paar Ergänzungen:
Clopapier: gab es überall, auch auf den öffentlichen Toiletten. Leider war es sehr dünn, 0,5 lagig!
Toiletten: meistens ordentlich, bei den Tempeln hatten wir ein Problem: man darf ja nur ohne Schuhe auf das Tempelgelände. Und dort auch auf die Toilette. Aber das Problem wurde so gelöst: es gab Flip-Flops für jeden vor der Clotür!
Unsere Hotelzimmer waren sehr gut ausgestattet, die Matratzen nicht zu weich und nicht zu hart. Wir brauchten kein Duschgel und kein Shampoo, war alles vorhanden. Genauso wie ein Kühlschrank, Wasserkocher und Kaffeepulver. Und wir hatten immer zwei große Einzelbetten!
Die Kleidung war ähnlich wie in Indien, die Männer trugen den Longhi, einen Wickelrock in grün oder braun. Die Frauen auch, aber farbig mit leichtem Muster. Die Gesichter waren bei allen, jung oder alt, mit der Tanaka-Paste bestrichen. Es schützt vor Sonne, aber es ist auch wie eine Schminke, um sich hübsch zu machen.
Transportmittel: Frauen trugen schwere Lasten auf dem Kopf. Es gab Ochsenkarren, Pferdekutschen – nicht nur für Touristen- aber das Haupttransportmittel war der Roller. Mal aufgeladen, dass man den Fahrer kaum erkennen konnte, oder mit Frau und zwei Kindern hinter
drauf. Und jeder fuhr damit, Halbwüchsige, junge Frauen, alte Frauen, Männer sowieso. In Mandalay gab es noch Radl mit Beiwagen, da konnten 2 Leute mitfahren oder es wurde alles Mögliche aufgeladen. Und die offenen Pickups, als Busersatz oder Lastwagen. Es wurde viel gehupt, aber nur um auf sich aufmerksam zu machen, z.B. beim Überholen oder bei Straßeneinmündungen. Rechts vor links gibt es nicht, derjenige, der vorne dran ist, fährt als Erster. Diesel kostete 45Cent pro Liter.
Essen: Es wird nicht mit der Hand gegessen, es werden Stäbchen verwendet, oder Gabel und Löffel. Bei ganz vielen Speisen ist Ei dabei, Fladen oder Reis mit Ei und zum Frühstück im Hotel sowieso. Hier fragt keiner nach den Cholesterinwerten. Und viel Fleisch. Schwein, Huhn und Ente. Genauso wie die Nudelsuppe, die gibt es an jedem Eck.
Myanmar ist ein angenehmes Reiseland, die touristische Entwicklung der letzten Jahre war rasend schnell. Die Freundlichkeit der Leute ist einfach herzlich und wir waren dann doch traurig, das Land verlassen zu müssen. Wir wären gerne länger geblieben.
Hallo Ihr Beiden,
mit viel Spannung habe ich alle eure 5 Berichte über Myanmar gelesen und (Kompliment!!!!) mir eure tollen Fotos immer wieder angeschaut. Danke für die informativen Berichte und Stories. Einfach Klasse, wie und was ihr so treibt!! Habt ihr auch was von dem politischen Klima erfahren? Das ist ja auch spannend. Nina und Daniel waren auf ihrer Reise auch dort. Nina hat so gar
damals für die Weltbank Aung San Suu Kyi interviewt, sie waren sehr beeindruckt.
Hier ist der Herbst eingekehrt und pinselt alles bunt. Es wird schon a…kalt, aber auch wunderschöne Föntage dazwischen.
alles zu seiner Zeit. Genießt euren Tripp und ich bin gespannt, von woraus ihr die nächsten Buddhafotos schickt. Die aus Myanmar sind ja kaum zu toppen.
ganz liebe Grüße aus dem Bayernland
Gisela
Gute Texte, tolle Bilder. Myanmar ist sicherlich ein Land, welches auch wir bereisen würden. Es hat mich schon als Kind fasziniert, denn ich hatte ein Buch, welches von einem britischen Mädchen in Mandalay handelte. Bin auf die Berichte aus Vietnam schon gespannt.
Hallo Ihr Beiden,
nun kann ich auch mal wieder schreiben.Kaum zu glauben wie die Zeit als Rentner vergeht. Nun wir waren in Polen und ich eine Woche in Barcelona.
Ich bin begeistert. Schön, dass ihr das sehen und erleben könnt. Auch die Bilder…… Ich verfolge Euren Reiseweg mit . Das mit dem Essen ist so eine Sache. Die Menschen verwerten einfach alles was an Tier und Fisch anfällt. – Ich würde auch zum Vegetarier.
Also Euch eine gute Weiterreise.
Eure Hanna