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Australien 12 – Eungella NP, Airlie Beach, Balgal Beach

Montag, 24.04.2017

Ein deutsches Paar, das seit 28 Jahren in Australien lebt, erzählte uns vom Eungella Nationalpark. Dahin fahren wir heute, es geht von Mackay aus 50km nach Westen und die letzten 18km steil bergauf. Eine Kurve nach der anderen, ein herrlicher Ausblick und viele zerstörte Bäume. Die hat der Zyklon umgerissen und viele hatten die Straße versperrt. Aber jetzt ist wieder alles frei und wir kommen nachmittags auf den Übernachtungsplatz. Wir müssen uns über’s Internet anmelden und bezahlen. Der Platz liegt an einem Fluss und wir können dort das Schnabeltier, den Platypus beobachten. Das ist ein eierlegendes Säugetier, ungefähr 30 bis 40cm groß, das im Wasser lebt.

Dienstag, 25.04.2017

Auf dem Weg aus dem Tal fahren wir noch zur Finch Hatton Schlucht. Wir wandern durch den Regenwald an einem Bach entlang und kommen zu einem Wasserfall. Dort ist ein großes Becken und Tomi geht schwimmen. Mir sind die Steine zu rutschig und das Wasser zu kalt.

Nach dieser Abkühlung geht es frisch weiter und wir fahren bis Proserpine – dort sind alle Läden geschlossen, heute ist Anzac Day, ein Feiertag zu Ehren der Kriegsveteranen. Und dann nach Airlie Beach, das ist ein Hafenort vor den Whitsunday Islands. Wir holen uns Information über einen Tagesausflug zu den Inseln, aber wir entscheiden uns, angesichts der Preise, doch bis Cairns zu warten und dort beim Great Barrier Reef den Schnorchelausflug zu machen. Beides geht halt nicht.

Donnerstag, 27.04.2017

Heute sind wir früh losgekommen, um acht sind wir schon auf der Straße. Die ganze Strecke sieht man umgestürzte oder abgebrochene Bäume, die Eukalyptusbäume sind fast alle blattlos. Debby hat ganz schön gewütet.

so was findet Tomi im Gebüsch!

DSC_0080Wir kommen durch eine weite Ebene mit Weideland und ganz viel Zuckerrohr. Vom Inkerman Hill haben wir einen schönen Ausblick. In der Zwischenzeit haben wir schon 33,5Grad! Es geht durch Bowen und danach ist wieder alles grün. In Ayr tanken wir, hier kostet der Diesel 0,84€, und an Townsville fahren wir vorbei. Nach ungefähr 300km suchen wir uns einen Übernachtungsplatz und Dank unserer App finden wir einen Superplatz am Meer. Unser Auto steht im Schatten, es gibt überdachte Sitzmöglichkeiten, mehrere Gasgrills, Toiletten und kalte Duschen. Und das alles umsonst!

Hier mündet ein Fluss in’s Meer und es wird vor Krokodilen gewarnt. Man kann es kaum glauben!

Freitag, 28.04.2017 – Sonntag, 30.04.2017

Strandspaziergänge, Badevergnügen im Meer, Nichtstun. Hier ist Ebbe und Flut sehr stark, es gibt einen mit Netzen abgetrennten Bereich zum Schwimmen, da ist man vor Quallen, Haien, Krokos und sonstigem Getier geschützt.

Wir genießen den schönen Platz, die Sonne und das Faulenzen. Abends gibt es mit dem Nachbarn Franz einen Sundowner. Leider wird es bald kühl und die Mücken sind schlimm, deshalb können wir nicht lange draußen sitzen.

Zwischenfazit

Jetzt sind wir 10 1/2 Wochen in Australien und 7000km gefahren. Wir haben bisher so viele interessante und schöne Sachen gesehen, die Zeit ist wie im Flug vergangen. Dazwischen hatte ich sehr mit der Sehnsucht nach meinen Lieben, den Kindern, der Marie, der Familie und den Freunden zu kämpfen. Das Reisen hat schon auch seinen Preis! Aber wenn wir dann durch den Regenwald wandern oder am Strand sitzen, weiß ich, das war die richtige Entscheidung.

Die Australier sind durchwegs sehr freundlich. Im Laden oder am Campingplatz, die Angestellten sind immer gut drauf und lachen und sind mit uns sehr nachsichtig, wenn wir nicht alles gleich verstehen. Die Australier, die man unterwegs trifft, sind alle einem Ratsch nicht abgeneigt und oft kommt man nicht weiter. Sie freuen sich über den schönen Tag und haben alle was zu erzählen.

Wir treffen auf viele Reisende, mit manchen wechseln wir nur ein paar Worte, mit anderen sitzen wir Stunden zusammen. Wir hören so viele verschiedene Lebendgeschichten, es ist immer sehr interessant. Ganz viel Australier, die meisten in Rente, bereisen ihr Land und haben schon viel davon gesehen. Wir bekommen immer wieder gute Tipps, wo wir hinfahren sollen.

Straßen: Die Beschilderung ist noch übertriebener als bei uns. Z.B. eine Überholspur:

  1. in 5km kommt eine Überholspur
  2. in 500m kommt eine Überholspur
  3. wer nicht überholt, soll die linke Spur benutzen
  4. in 500m endet die Überholspur
  5. recht einfädeln
  6. nur noch 1 Spur

oder es kommt ein durchgezogener Strich, da gibt es ein Schild: überholen verboten oder eine gestrichelte Linie: überholen erlaubt, wenn es möglich ist!

Unser Auto ist jetzt reisesicher, neue Reifen, neuer Zahnriemen, neue Batterie, neues Relais, klare Fensterscheiben. Auf dem Highway fahren wir so mit 90km/h dahin, auf Nebenstraßen mit 40-50. Er braucht durchschnittlich 13 Liter, auf Fraser Island im Sand 25 Liter. Mit der Enge im Inneren hab ich mich in der Zwischenzeit angefreundet, alles hat seinen Platz und die Rumräumerei nervt mich nicht mehr so. Wir haben genug Stauraum für viele Vorräte, die brauchen wir, wenn wir in’s Outback fahren.

Die Tierwelt ist wirklich vielfältig, so viele unterschiedliche Vögel, die Kängurus und Leguane, wildlebende Emus und Kamele. Krokodile, Schlangen (bis auf eine), oder Riesenspinnen haben wir noch keine getroffen. Und dann die Bäume! Riesig, mit dicken Stämmen und außergewöhnliche Formen.

Wir verköstigen uns ja jetzt immer selbst, manchmal geht uns die asiatische Art, mal schnell was an der Straße zu essen, schon ab. Aber außer mal Pommes oder was Süßes gibt es für uns nichts, essen gehen ist wirklich teuer. Aber im Supermarkt kann man gut einkaufen, die Preise sind annähernd wie bei uns. Und es gibt wirklich alles, wir können uns mal einen Wurstsalat machen und durch die günstigen Fleischpreise und den Grills überall, gibt es oft Lamm, Rind oder Känguru. Obst kann man saisonal gut einkaufen,  im März gab es Nektarinen und Pfirsiche, jetzt Melonen und Bananen. Tomaten, Gurken und Bohnen sind immer teuer, Zuccini und Eissalat günstig. Wasser kann man im ganzen Land aus dem Wasserhahn trinken, einmal erwischten wir eins, das war stark gechlort.

Tomi vermisst manchmal das angenehme Reisen in Asien, sich in den Bus setzen und sich von A nach B bringen lassen. Und eine gscheite Leberkässemmel, davon spricht er fast jeden Tag.

Verluste: 1 Paar Flipflops (hat Tomi hinter dem Auto stehen gelassen), eine Badehose und eine Bikinihose (nach 30km Fahrt hing nur noch das Oberteil an der vorderen Stoßstange), ein neues Duschgel (Tomi hat’s in der Dusche vergessen). Sonst ist alles noch da, manches suchen wir ein paar Tage, dann taucht’s wieder auf.

Published inAustralien

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