Freitag, 12.05.2017
Vollgetankt mit 180l Diesel, 53l Frischwasser, 40l Brauchwasser, 20×0,33l Bier und jede Menge Lebensmittel starten wir auf den Savannah Way. Das ist die Ost-West-Verbindung von Cairns nach Broome. 3500km.
Von Ravenshoe aus ist es ein Highway mit einer Spur in jede Richtung. Bei den heißen Quellen von Innot 28km westlich von Ravenshoe, machen wir eine kurze Pause. Wir laufen zum Bach, dort steigt schon der Dampf auf. Barfuß wollen wir das Wasser testen und … verbrennen uns fast die Zehen! Stellenweise ist das Wasser bestimmt 60Grad heiß. Dann gibt es wieder Stellen, da kann man gut im warmen Wasser stehen.
Die asphaltierte Straße führt über eine weite Ebene, nur niedriges Buschwerk und Eukalyptusbäume. Dazwischen sehen wir riesige Termitenhügel, einige sind bestimmt 2m hoch. Es geht immer geradeaus, Tomi muss aufpassen, dass er nicht einschläft.
Termitenbauten sind unterirdisch genauso groß wie oberirdisch und mit einem Tunnelsystem verbunden. Bei Regen sammelt sich das Wasser in den Tunnels und die Bäume holen es sich über die Wurzeln.
Nach 104km zweigt die Straße nach Undara ab, wir wollen zu den Lava-Tubes. Und da wird’s richtig staubig. Die 15km sind kurvig, wellblechartig und die Wasserdurchfahrten ausgetrocknet.
Um 12 Uhr sind wir auf dem Campingplatz, von dort starten auch die Touren. Wir bekommen noch Tickets für 13Uhr, auf eigene Faust kann man die Höhlen nicht besichtigen. Mit einem kleinen Bus fährt man ein Stück, der Ranger erzählt die ganze Zeit irgendwas Spannendes. Dann geht’s zu Fuß weiter zu den Höhlen. Sie entstanden bei mehreren Vulkanausbrüchen vor rund 190.000 Jahren. Die obere Schicht erstarrte und drunter floß die Magma weiter. Wir konnten zwei große Lava-Tubes besichtigen, die stellenweise einen Durchmesser von 20m und eine Höhe von 13,5m haben. Dann ging es mit vielen Erklärungen wieder zurück

Der Platz ist recht schön, mit einem kleinen Naturpool und einem ausgefallenen Restaurant mit lauter Eisenbahnwaggons.
Samstag, 13.05.2017
Wir müssen die 15km wieder zurückfahren und sind wieder auf dem Highway. Wir waren immer der Meinung, der Savannah Way ist nur unbefestigte Straße. Ist wohl nicht so. Aber nach einigen Kilometern wird es doch anders, es verengt sich auf eine Spur und zum Ausweichen muss man auf den unbefestigten Seitenstreifen. Wir kommen durch Mount Surprise, eine Ansammlung von ein paar Häusern und biegen dann wieder auf eine schmale, kurvige Staubstraße ein. Bei Einasleigh schauen wir uns die Copperfield Schlucht von oben an
Und dann kommt eine asphaltierte Straße, die bis Forsayth geht. Es ist 3Uhr nachmittags und wir suchen uns einen Übernachtungsplatz. Eine Seitenstraße schaut ganz gut aus, wir fahren ein Stück, aber dann kommt ein geschlossenes Gatter, davor steht eine ganze Rinderherde. Da drehen wir doch lieber um. Wir sehen einen Wegweiser zum Friedhof, dem folgen wir und finden auf einer kleinen Anhöhe einen guten Platz. Die Aussicht ist schön, und wir genießen die Ruhe. Grad als wir beim Kochen sind, kommen 10 Rindviecher auf uns zu. Anscheinend stehen wir auf ihrem Weg, sie schauen und brauchen eine ganze Weile, bis sie weiterziehen. Es dauert nicht lange, da kommt die nächste Gruppe und beäugt uns. Gut, dass sie nicht so lange stehen bleiben, so können wir in Ruhe essen und dann für die Nacht alles wegpacken.
Sonntag, 14.05.2017

Die Nacht war sehr ruhig und kalt. Kein Besuch in der Früh von den Rindern. In Forsayth kaufen wir im Generalstore, dem einzigen Laden, ein Brot und fahren 45km unbefestigte Straße zur Cobbold Gorge. Auf dem Campingplatz wird erst mal der Staub aus dem Auto geputzt und Tomi versucht, alles soweit wie möglich abzudichten. Wir wissen garnicht genau, wo der Staub überhaupt reinkommt. Seit drei Tagen haben wir keinen Handyempfang, so können wir auch keine Muttertagsanrufe tätigen. Und auch keine bekommen. Dafür gibt es einen Kuchen am Pool.
Dienstag, 16.05.2017
Auch diese Schlucht kann man nur mit einer Tour besichtigen. Wir starten um 10Uhr und fahren mit einem kleinen Bus durch’s Gelände und einen ausgetrockneten, sandigen Fluss. Dann geht es zu Fuß weiter, unser Guide erklärt die Familiengeschichte des Besitzers und immer wieder verschiedene Bäume. Unser Weg führt uns zuerst an den oberen Rand der Schlucht, es geht richtig steil hinunter. Dann gehen wir wieder nach unten und steigen in ein kleines Elektroboot das uns durch die Schlucht bringt. Es wird immer schmaler, die Farben der ausgewaschenen Felsen sind wunderbar. Am Ende der Schlucht drehen wir um und können alles von der anderen Seite sehen.
Im Bus geht es zurück zum Campingplatz. Dieses Mal fährt er eine andere Strecke durch den Fluss … und bleibt stecken! So eine Gaudi. Und das will ein Profi sein. Er ruft Hilfe herbei, der gräbt ihn aus und fährt ein Stück rückwärts. Dann ist er wieder frei und kann uns aufnehmen. Das sollte eigentlich für alle ein Freibier geben.
Auf dem Platz trinken wir erst mal einen Kaffee und essen ein bisschen was, dann machen wir uns auf den Weg nach Forsayth. Dort gehen wir diesmal auf den Campingplatz, wir wollen unseren Gaskocher nicht auspacken und können da in der Küche unsere Lachsnudeln kochen. Morgen wollen wir weiter auf dem Savannah Way Richtung Normanton.
Endlich wieder auf dem Laufenden! Sowohl Eure stories als auch die Fotos sind weiterhin unfaßbar faszinierend!!
So schade, dass Dir, liebe Dagi, das Schnorcheln unheimlich ist!
Kann gut verstehen, dass auch die Sehnsucht nach der Familie und natürlich der nigelnagel neuen Enkelin, immer mal wieder ganz stark durch kommt. Aber wie Ihr sagt, alles geht nicht.
Genießt weiter bei allerbester Gesundheit.
Take care, mates!
Diane