Freitag, 15.07.2017
In der Touristeninfo in Katherine gibt es eine Stunde kostenloses Internet. Tomi macht die Verkaufsseite für unseren Toyota weiter. Ich gehe in der Zwischenzeit bei Woolworth noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen. Nach dem Tanken starten wir auf den Savannah Way. Der geht von hier aus weiter nach Broome. Es geht wieder mal schnurgerade durch die eintönige Landschaft, dann wird es doch tatsächlich hügeliger und kurvig. Beim Victoria River Roadhouse machen wir Pause und überlegen uns, wo es hin gehen soll.
Nach 70km kommt ein Abzweig zum Judbarra Gregory NP und wir wollen nur schauen, wie die Straße ausschaut. Aber da stehen einige Boabbäume am Rand. Boabbäume gehören zur Gattung der Affenbrotbäume und sind meist um die 6m hoch. Wir entschließen uns, doch die 49 km zu einem Übernachtungsplatz zu fahren. Die Straße ist unbefestigt, meistens ganz gut. Die letzten 8km haben es jedoch in sich. Es wird sehr schmal, steinig, mit zwei Wasserdurchfahrten. Und dann geht es noch ein Stück im ausgetrockneten Bachbett entlang. Da kommt das Auto ganz schön in Schieflage. Wir werden sowas von durchgeschüttelt, zum Glück ist das Stück nicht allzu lang.
Am Übernachtungsplatz finden wir ein schattiges Plätzchen, es ist sehr heiß. Hier stehen jede Menge Boabbäume. Sie haben so eine schöne Form, und ich würd am liebsten alle fotografieren.
Samstag, 15.07.2017
Nachts hat es wieder abgekühlt, gegen Morgen brauche ich sogar die warme Decke. Nach dem Frühstück machen wir eine kurze Wanderung, sie führt durch geschichtete Felsen und viele Boabbäume. Zurück am Platz bereite ich unsere Lebensmittel für die Grenzüberquerung nach Westaustralien vor. Damit keine Schädlinge eingeschleppt werden, darf man kein frisches Obst und Gemüse, Nüsse und Honig mitnehmen. Deshalb hab ich schon unsere Kartoffeln gekocht, jetzt mache ich eine Tomatensoße mit kleingeschnittenem Gemüse. Aus den Äpfeln gibt es ein Kompott, und abends verwerte ich den Rest als Salat.
Sonntag, 16.07.2017
Nachdem wir gestern etwas länger bei den Nachbarn aus Jena saßen, kommen wir heute nicht so leicht aus dem Bett. Aber wir schaffen es bis 9:00Uhr abfahrbereit zu sein. Es geht wieder das Bachbett zurück und wir machen noch einen Stop bei den weißen Wasserfällen. Die sehen wir zwar nur aus der Ferne, durch Calcite wird das Bachbett ganz weiß. Aber wir kommen auf ein Plateau mit schwarzen Felsen, deren Oberfläche geriffelt ist und ausschaut, wie das Modell einer Landschaft. Carbon dioxid aus der Atmosphäre regnet sich ab und löst die weichen Teile aus dem Kalkstein. Dadurch entstehen die sogenannten „Rillenkarren“.
Wir fahren vom Highway ab und besichtigen die Zebrastein-Gallery. Zebrasteine, eine seltene mikrokristalline Sandsteinart mit Zebra-Streifenmuster, die weltweit nur hier in der Nähe,am Lake Argyle, vorkommt. Da gibt’s für mich doch glatt einen schönen Anhänger!
Die Straße wird gesperrt für tausende von Rindern.

Der Grenzübertritt nach Westaustralien ging schnell von statten. „Haben Sie frisches Obst und Gemüse?“ „Nur gekochtes“ „Kann ich in den Kühlschrank schauen?“ „Klar“ „Keine Kartoffeln oder Zwiebeln?“ „Nein“ „Gute Fahrt“. Die Uhr wird eineinhalb Stunden zurückgestellt, so dass wir nur noch 6 Stunden voraus sind.
Bis Kununarra ist es nicht mehr weit, dort kaufen wir bei Coles frisches Obst und Gemüse und gehen auf einen Campingplatz zum Übernachten. Wir haben noch Handyempfang und können die Verkaufsanzeige für unseren Toyota ins Netz stellen. Wir wollen ihn zwar erst im Januar verkaufen, aber manche Australien-Reisende planen ja schon jetzt.

Montag, 17.07.2017
Eigentlich wollten wir nur kurz volltanken, aber auf dem Parkplatz treffen wir auf Conni und Roger, zwei Schweizer, die mit dem eigenen Toyota hier reisen. Und es dauert nicht lange, kommt noch ein Schweizer Pärchen dazu und wir gehen zusammen einen Kaffee trinken. Mittags geht’s dann endlich auf den Great Northern Highway und wir fahren bis zum Doon Doon Roadhouse, wo man auf einer Wiese übernachten kann. Abends gönnen wir uns einen Burger und Pommes, die sind gut, der Burger, naja.
Hallo Ihr Weltenbummler,
schön wieder von Euch zu lesen! Und wieder habt ihr bei mir Wissenslücken geschlossen. Nie habe ich mir darüber Gedanken gemacht, dass man innerhalb von Australien noch eine Grenze mit eigener Einfuhrbeschränkung habe könnte. Jetzt bin ich wieder schlauer.
Die Baobbäume sehen ja wirklich lustig aus. Mich erinnern sie an riesige Möhren und bei den Zebrasteinen hätte ich auch nicht widerstehen können und mir bestimmt nicht nur einen schönen Anhänger geleistet.
Weiterhin viel Spaß
Andrea