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Australien 36 – Millstream Nationalpark

Freitag, 01.09.2017

Nach einem Ruhetag um mich an meine Zahnlücke zu gewöhnen, geht’s heute weiter. Von Tom Price zur Hamersley Gorge führt eine ganz gute, nicht asphaltierte Straße. Es sind nur 67km und wir sind mittags schon dort.

Zur Schlucht geht ein kurzes Stück hinunter und man hat einen tollen Blick auf gefaltete, rot-schwarze Gesteinsschichten. Die Schlucht gehört zwar zum Karijini Nationalpark, die Felsen sind aber ganz anders. Wir steigen zu einem Pool hinauf und treffen dort Janett und Mark wieder. Sie haben die gleiche Route und sind einem Ratsch nicht abgeneigt. Man kann hier schwimmen, das Wasser ist nicht zu kalt. Etwas unterhalb ist ein großes Becken und von dort aus kann man in eine schmalere Schlucht schwimmen. Ich überwinde mich und obwohl das Wasser sehr frisch ist, schwimme ich mit Tomi durch die Felsen. Ein toller Blick!

Zum Aufwärmen setzen wir uns ein bisschen in die Sonne und fahren dann weiter auf einen freien Übernachtungsplatz in der Nähe. Und es dauert nicht lang, da kommen Janett und Mark mit ihrem Wohnwagen auch daher. Der Platz ist riesengroß, aber die Beiden stellen sich neben uns. Wir trinken grad Kaffee, da kommen die zwei mit ihren Stühlen und setzen sich dazu. Unsereins würde halt vorher fragen, aber das war ganz klar, dass wir uns zusammensetzen. Es wird ein netter Nachmittag, um 5Uhr kommen Bier, Wein und Chips auf den Tisch. Wir bemühen uns, alles zu verstehen, aber manchmal nicken wir auch bloß. Mit diesem australischen Englisch haben wir unsere Schwierigkeiten. Aber die Unterhaltung funktioniert schon irgendwie. Wir dürfen ihren Wohnwagen anschaun, ein praktisches Ding, bei dem man das obere Teil hochschieben kann. Wir machen Abendessen und dann sitzen wir bis 9Uhr zusammen. Das ist für Australier ganz schön lang.

Samstag, 02.09.2017

In Tom Price holten wir uns eine Genehmigung um eine Privatstraße zu fahren, die der Rio Tinto Minengesellschaft gehört. Die 110km sind zwar nicht asphaltiert, aber kaum Riffel und gut in Schuss. Es gibt fast keinen Verkehr, wir treffen keinen Roadtrain, anscheinend haben heute alle frei. Dafür kommen uns 3 Züge entgegen, einer ungefähr 2,5km lang!

am Fortescue River

Und wir werden tatsächlich kontrolliert, ob wir eine Erlaubnis haben. Wir fahren nochmal 50km bis zum Millstream Nationalpark. Am Fortescue River können wir baden und anschließend schauen wir uns einen Campground an. Der ist ziemlich voll und hat nur noch sonnige Plätze. Ein Stück weiter südlich ist noch ein Bushcamp, dort gibt es auch eine Camp-Kitchen und es sind kaum andere Camper da.

Montag, 04.09.2017

Wir verlassen den netten Platz und fahren Richtung Norden. Eine Wellblechpiste von der groben Art. Am Mt. Herbert machen wir eine kurze Wanderung und haben einen super Ausblick. Dann geht’s zum Python Pool. Ein Becken mit klarem Wasser unterhalb einer steilen Felswand. Sehr schön zum Baden.

Leider kann man hier auf dem Parkplatz nicht übernachten, deshalb fahren wir auf einen freien Platz. Es geht 18km über Stock und Stein, rauf und runter. Die Landschaft ist herrlich, wir brauchen für die Strecke 1 Stunde.

Dann ist die Piste zu Ende, bei einer Wasserstelle an einer roten Felswand finden wir einen schönen, ebenen Platz. Es gibt keinen Schatten, wir stellen die Markise auf. Es ist total einsam, wir beobachten Vögel und hoffen, dass abends ein paar Tiere zur Wasserstelle kommen. Aber kein einziges Tier kommt zum Trinken, dafür spätnachmittags 3 Autos. Die Leute schaun sich den Platz an und drehen wieder um. So bleiben wir allein und machen abends ein Lagerfeuer. Das Bier hatten wir schon um 5Uhr, wie es sich für Australien gehört.

Dienstag, 05.09.2017

Es kommt starker Wind auf, der schwarze Sand wird überall hin geblasen. Wir packen schnell zusammen und ziehen um auf einen steinigen Platz. Hier ist alles offener und wir haben einen schönen Rundumblick. Die Vollmondnacht ist sehr ruhig.

Mittwoch, 06.09.2017

Python Pool

Die Stunde auf dem „Feldweg“ brauchen wir auch zurück, beim Python Pool gehen wir wieder schwimmen. Wir fahren 50km zurück und biegen dann Richtung Pannawonica ab. Die Piste ist ganz gut, auf den 100km kommen uns 4 Fahrzeuge entgegen. Das wär doch was, München – Garmisch und 4 Fahrzeuge! Es ist bewölkt, aber drückend heiß. In Pannawonica angekommen, finden wir in dem übersichtlichen Ort gleich den Campingplatz. Das sind vier Stellplätze mit Stromanschluss bei einem Sportplatz. Es gibt eine Post, eine Bücherei, einen Supermarkt und eine Kneipe. Alle Häuser schauen gleich aus, wir wundern uns. Aber dann erfahren wir, dass hier eine große Mine ist und alle, die dort arbeiten, können umsonst wohnen. Müssen nur Strom und Wasser bezahlen. Es gibt ein Schwimmbad, alle, auch wir, können es umsonst benutzen. Schwimmen ist schön, die Duschen sind geräumig und sauber.

Donnerstag, 07.09.2017

Frühstück, Morgenschwimmen, Duschen im Schwimmbad, wir machen uns auf den Weg nach Exmouth. Eine gute, aspaltierte Straße, viele Roadtrains im Gegenverkehr und eine schöne Landschaft. Wir kommen an einer großen Mine vorbei, leider sehen wir nur ein paar 190 Tonnen-Laster vorbeifahren. Hier werden im Jahr 25Mio. Tonnen Eisenerz in einer offenen Mine abgebaut.

Es ist stark bewölkt, immer wieder fallen einige Regentropfen. Wir bleiben am Highway auf einem Rastplatz zum Übernachten, hier gewittert es sogar kurz. Dafür gibt es wieder einen tollen Sonnenuntergang.

 

 

Published inAustralien

2 Comments

  1. Hanna Hanna

    Hallo Ihr,
    wie immer in Australien, sehr eindrucksvoll. Wie wird es Euch in München gehen, bei den vielen Menschen und vollen Straßen und S-Bahnen. Hier gibts ja auch viel Natur, aber selten so einsam.
    Weiterhin gute Fahrt über Stock und Stein.
    Liebe Grüße
    Hanna

  2. Hallo ihr Lieben

    Wir senden euch herzliche Grüsse aus Alice Springs. Wir hoffen, dass ihr in Exmouth schön angenehm sommerliche Temperaturen habt. Wart ihr schon Schnorcheln?

    Super Bericht übrigens. Ist total spannend von eurer Reise zu lesen und den Erlebnissen, die ihr auf der Strecke gemacht habt, die wir erst vor ein paar Monaten auch gefahren sind.

    Herzliche Grüsse und safe & happy travels,

    Reni & Marcel

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