Samstag, 02.01.2016
Es geht nach Indien! Aber am Flughafen schon das erste Hindernis. Wir stellten uns schön brav für eine 1/2Stunde zum Einchecken an, da teilte uns der Typ mit, dass der Flug überbucht ist, und er schaut, ob er heute noch Platz für uns findet. Wir sollen warten. Und wir warteten. Irgendwann wurde es uns zu blöd und nach zähen und penetranten Verhandlungen gab es dann doch noch 2 Plätze für uns. Eine halbe Stunde vor Start!
Chennai, auch Madras genannt, ist die Hauptstadt des indischen Bundesstaates Tamil Nadu. Sie liegt an der Ostküste Südindiens am Golf von Bengalen. Nach der Volkszählung 2011 ist Chennai mit 4,6 Millionen Einwohnern die sechstgrößte Stadt Indiens
Ankunft in Chennai. Auch hier war das Geldabheben nicht so leicht, im Ankunftsterminal gab es keinen Geldautomaten, außerhalb mussten wir ziemlich lang suchen, bis wir endlich Bares bekamen. Dann zum Zug. Der war recht voll, wir kamen in einen Waggon, der rundum vergittert war. Wo wir aussteigen mussten, wurde uns von mehreren Männern ein paar Mal erklärt. Das hat gut geklappt. Dann wie gehabt, steile Treppe rauf, steile Treppe runter und ……. die Straßen waren verstopft mit Menschenmassen! Und wir mit unseren dicken Trollis mittendurch. Nach einem Umweg fanden wir unser Hotel. Ein großer Kasten, Zimmer in Ordnung und ruhig.
Nachmittags gingen wir auf Erkundungstour. Wir ließen uns mit den Menschenmassen mittreiben und blieben hin und wieder stehen, um etwas zu probieren: kleine Pfannkuchen mit Gemüse – scharf. Hefebällchen mit Soße – sehr scharf , Kichererbsensuppe -etwas scharf, einen Trunk aus der Jackfrucht mit Cashewnüssen – schmeckt wie flüssiger Vanillpudding – lecker. Zum Abendessen gab’s dann – welche Überraschung, frisch gebratenen Reis mit Gemüse und Tandoori-Hühnchen.
Sonntag, 03.01.2016
Mit dem Tuktuk durch die halbe Stadt in einen Buchladen, um einen Reiseführer über Indien in deutsch zu kaufen. Gab’s nicht, nur in Englisch. Zu Fuß weiter. Ein wahnsinniger Verkehr, Gestank, laut. Mit dem Zug zum Kapalishvara-Tempel. Die Bahntrasse ist erhöht und man hat einen schönen Blick auf die ganzen Hausdächer, überall hängt bunte Wäsche. Aber man sieht auch die vermüllten kleinen Flüsse, die armen Viertel mit ihren Blechbaracken. Der Tempel war leider eingerüstet und hatte außerdem Mittagspause. Wir konnten ihn innen nicht besichtigen. Ein Tuktukfahrer überredete uns zu einer Fahrt und brachte uns zur San Thomas Kathedrale. Eine große Kirche, die über dem Grab des hl. Thomas erbaut wurde. Anschließend gings zum Marina Beach, einem der längsten Sandstrände der Welt, leider sehr verdreckt und eher ein Markt oder Vergnügungspark. Dann wollte uns der Tuktukfahrer zu Shops fahren, damit er dort eine Bonus bekommt, um die Schuluniformen für seine Kinder zu bezahlen. Nach dem ersten Laden zahlten wir ihm den doppelten Fahrpreis und brachen ab.
Die Umstellung auf Indien war für uns nicht zu groß, Sri Lanka war eine gute Einstimmung dafür. Außerdem waren wir durch den kurzen Flug nicht so kaputt und hier ist es zwar heiß, aber nicht schwül.
Montag, 04.01.2016
Zu Fuß ging’s zum nahegelegenen Busbahnhof und dann warteten wir auf den Bus 599. Und mit uns einige andere indische Fahrgäste und niemand wusste so richtig Bescheid wo und wann der Bus abfährt. Aber irgendwann kam der Richtige. Es dauerte ungefähr 1 Stunde, bis wir das Stadtgebiet verließen. Es ging vorbei an Behausungen, man konnte sich nicht vorstellen, dass hier Menschen leben. Direkt an einer 3-spurigen Straße, Holzverschläge mit Planen oder Tüchern abgedeckt. Nach ca. 2 Stunden erreichten wir in Mamallapuram.
Mamallapuram liegt 58km südlich von Chennai an der Küste. Hier hält sich seit dem 6.Jahrhundert eine Steinmetztradition. Überall hört man tagsüber das Geklopfe der Meißel und jeder 2. Laden verkauft Souveniers aus Granit.
Der Ort ist sehr touristisch, aber äußerst ruhig und gemütlich. Nach dem chaotischen Chennai eine richtige Erholung. Wir fanden ein luftiges, helles Zimmer in einem nett angelegten Haus, etwas verwinkelt mit vielen Pflanzen.
Am Nachmittag fanden wir eine Bäckerei, in der gab es Filterkaffee und deutschen Käsekuchen! Das war ein Gaumenschmaus! Außerdem gibt es einen Buchladen, der hat gebrauchte Reiseführer zum Kaufen oder Tauschen in deutsch! Haben uns natürlich gleich einen Stefan Loose mitgenommen, allerdings von 2012, aber die Sehenswürdigkeiten haben sich ja nicht geändert.
Münchner Wirtsleut und Einzelhandel, macht euch auf etwas gefasst, in Zukunft wird sich in München einiges ändern, es gibt es keine Festpreise mehr, Daggi feilscht um jede Rupie, im Bus und bei der Zimmersuche , egal wo, es wird gehandelt.
Und Tomi bleibt überall stehen, wenn ihn jemand anquatscht. Nachdem das vor jedem Laden ist, könnt ihr euch vorstellen, wie schnell wir vorwärtskommen!
Wie schön von euch zu hören. Respekt wie ihr euch durch das turbulente Indien schlagt. Das Straßenbild ist, angesichts der Massen, doch recht gewöhnungsbedürftig. Euer Hotel dagegen schaut richtig einladend aus, die Blumen und die Wärme, das wäre schon was. Bei uns regnet es momentan, aber zum Glück ist es noch nicht bitterkalt. Wir wünschen euch weiterhin eine tolle Reise mit netten Begegnungen und der Dagmar viel Verhandlungserfolg.
Seid herzlichst gegrüßt L. u B.
Also, ich bekomme eine Ahnung davon, warum Sri Lanka auch als Perle Indiens bezeichnet wird. Freue mich auf weitere spannende Berichte von euch. Fatima
Hallo Thomas, Hallo Dagmar,
Schön eure Berichte zu lesen und wunderbar, dass es euch gut geht.
Wir sind nach wie vor dabei und erleben alles mit.
Inzwischen haben wir eure Seite auch Franzs Eltern gezeigt und auch die beiden sind begeistert.
Lieber Thomas, als der Vater grade dich aufm Balkon gesehen hat, meinte er: Grau ist der Thomas geworden – er hat es auf bayrisch gesagt, doch das kann ich nicht schreiben.
Liebe Grüße an euch und bleibt weiterhin fit.
liebe Daggi, lieber Tomi, danke für euer ausführliches Fazit über Sri Lanka, das war interessant für mich zu lesen und deckt sich im Wesentlichen mit unseren Erfahrungen!
Wo habt ihr denn Silvester verbracht?? Ich habe an euch gedacht und mich nun sehr gefreut euren ersten Bericht über Indien zu lesen. Ihr seid ja wacker unterwegs und ich freue mich mit euch. Bekomme nun tatsächlich Lust, euch beide dann doch mal irgendwo unterwegs zu treffen. Wo auch immer!! Jetzt warte ich erst mal ab, was Angelika von ihren ersten Indienerfahrungen berichten wird! Für euch alles Gute und Liebe und seid herzlichst gegrüßt von Irene