Zum Inhalt springen

Vietnam 7 – Ninh Binh

Sonntag, 25.12.2016

Ninh Binh
Ninh Binh

Pünktlich wie immer, wir sind halt immer noch deutsch, trotz teilweise angenommener Gelassenheit, sitzen wir eine halbe Stunde im Voyer und warten auf den Bus. Es kommt ein Minibus und der wird vollgepfercht mit 25Personen. Die letzten laden wir eine dreiviertel Stunde später, immer noch in Hanoi, ein und die müssen auf Notsitzen in den Mittelgang! Die Fahrt selbst ist in Ordnung, es ist wenig Verkehr und um 11:30Uhr werden wir vor der Stadtgrenze von Ninh Binh ausgeladen. Zu Viert teilen wir uns ein Taxi und wir lassen uns zum Hotel bringen. Es ist recht alt, das Zimmer und Bad sind sauber. Und es ist ruhig.

Die Gegend um Ninh Binh ist die trockene Ha Long-Bucht, eine Landschaftes mit bizarren Felskegeln mitten in Reisfeldern, dazwischen Flussläufe und Kanäle. Es handelt sich um erodierte Kalksteinformationen.

Dienstag, 27.12.2016

Es ist bewölkt, windig und ganz schön frisch. Mit langer Unterhose, Pulli und warmer Jacke, fahren wir mit dem  Roller nach Trang An. Dort steigen wir mit zwei jungen Rosenheimern in ein Ruderboot. Es geht auf ruhigem Wasser zwischen den hohen, bewachsenen Hügeln der trockenen Halongbucht. Wir halten an versteckten Tempeln, fahren durch niedrige Höhlen und kommen auf der anderen Seite in große Buchten. Es ist eine wunderschöne Landschaft,  ganz ruhig und die vielen anderen Touristenboote haben sich ziemlich verteilt. Zeitweise rudern wir mit, da wird’s ein bisschen warm. Nach 3 Stunden kommen wir wieder am Startpunkt an und mir tut der Hinten weh, die Sitzbank war ganz schön hart.

Wir fahren noch ein bisschen spazieren, die Seitenstraßen sind schmal und wir kommen durch kleine Dörfer.

Aber wir kühlen ziemlich aus und als wir um 16:30Uhr wieder beim Hotel sind, freuen wir uns auf eine heiße Dusche.

Mittwoch, 28.12.2016

Heute ist es etwas wärmer, wir fahren zur Kathedrale von Phat Diem, der größten von Vietnam. Die Kathedrale selbst ist ein Mix aus Kirche und Tempel. Es geht über eine große Straße, die Fahrt ist nicht sehr schön. Zurück fahren wir wieder querfeldein, zeitweise wir wissen nicht genau, wo wir sind und wo’s langgeht. Aber das macht nichts, die Landschaft ist wirklich wundervoll.

Unterwegs wollen wir an einem Standl ein bisschen Obst kaufen, aber wir es sind nur Golfbälle. Bei einem Ratsch werden wir mit Mandarinen und kleinen Pflaumen beschenkt.

Donnerstag, 29.12.2016

Wir haben schon unseren eigenen Roller, den schwarzen, und das Benzin reicht uns auch heute noch. Mittags fahren wir nach Tam Coc, auch dort könnte man mit dem Boot fahren. Hier rudern sie nicht mit den Armen, sondern mit den Beinen. Eine seltsame Technik. Aber einmal Bootfahren genügt uns.

Wir besteigen den Hügel bei der Mua Grotte, tausende von Treppen geht’s hinauf, der Ausblick belohnt uns.

Freitag, 30.12.2016

Keine Besichtigung! Keine Rollertour! Ein bisschen Markt, hier sehen wir die ersten Hunde auf der Fleischtheke, ein bisschen shoppen (Schnaps!), und zum Friseur. Fünf junge Frauen in einem Salon, da wird gekichert und geflüstert. Warscheinlich über mich und meine grauen, kurzen Haare. Zum Schluss gibt es natürlich noch einige Fotos und Selfis. Abends gehen wir nochmal zu einem kleinen Restaurant, dort waren wir schon zweimal. Es gibt an der Straße eine Theke, dort kann man sich aus ungefähr 10 verschiedenen Speisen auswählen was man möchte. Z.B. eine Scheibe Schweinebraten mit Kruste, Hühnchen in Soße, kleine Garnelen, Innereien, Schwein gekocht usw. Soviel auf den Teller passt. Dazu gibt es Gemüse, Reis und Suppe. Mit zwei Bier zahlen wir zusammen 3,75€. Das war das günstigste Essen in Vietnam! Und gut war es außerdem.

Gestern erhielten wir ein Überraschungsmail! Die Genehmigung unseres Antrags für das Australienvisum. Am 20.12. abgeschickt, am 22.12. die Aufforderung zum Gesundheitstest und am 29.12. das Visum für ein Jahr! Das ging doch flott. Wir freuen uns und können schon Pläne machen.

Samstag, 31.12.2016

Vom Busbahnhof wollen wir mit dem öffentlichen Bus nach Ha Long fahren. Wir kaufen vor Ort Tickets für 11Uhr. Wir warten vorne bei den Bussen, hier sind ein paar Standl und einige Leute fragen uns, wohin wir wollen. Busse kommen und fahren weg, wir warten. Um 5 nach 11 Uhr fragt mich eine Standlfrau, was wir für ein Ticket haben. Ich zeig’s ihr, sie meint, der Bus ist schon weg! Super! Und so müssen wir noch eine Stunde warten, es ist ein großer Bus, der zur Hälfte mit Sachen vollgepackt ist. Auf dem Dach ist schon ein halber Möbelladen, unterwegs kommen noch zwei Bettgestelle innen hinein. Wir müssen oft halten, Waren werden ein- und ausgeladen, aber wir können nirgends zum biseln. Nach drei Stunden sind wir in Halong, wir suchen uns bei Regen in dem hässlichen Ort für eine Nacht ein Hotel. Wir sind ziemlich kaputt und liegen um 9 Uhr im Bett. Und das an Sylvester. Ist auch ganz schön!

Tomi’s Sylvestergeschichte: 23.30Uhr, liege mit Kopfschmerzen im Bett, ich denke mir: kann wohl nicht war sein, kannst einmal in deinen Leben Sylvester in Vietnam erleben und du liegst im Bett. Also anziehen  (Daggi bleibt liegen) und nix wie raus, unten am Empfang sitzt ein junger Bursch und fragt mich wohin ich gehe? Dumme Frage, Sylvester feiern. Er lacht und behauptet, hier feiert man kein Sylvester, sondern erst am 29.Januar das chinesische Neujahr. Ungläubig wie ich bin, geh ich trotzdem raus auf die Straße, es ist wie ausgestorben, er hat tatsächlich recht. Auch gut und zurück ins Bett.

Sonntag, 01.01.2017

Die Ha Long-Bucht: Die 3000 Kalksteininseln  wurden 1994 zum Weltkulturerbe erklärt.

Sind um 12Uhr am Hafen von Ha Long. Es ist bewölkt, aber trocken. Bis der Bus aus Hanoi da ist, wir mit einem kleinen Boot zu unserem größeren Boot gebracht werden, und wir auslaufen, ist es 13Uhr. Es sind 17 Touristen an Bord, 6 davon sprechen deutsch. Wir beziehen unsere Kabine, klein aber recht schön und ein modernes Bad.

Nach einem leckeren Mittagessen fahren fast alle mit dem Kajak, wir beide schwächeln, ich will mit meiner fast überstandenen Blasenentzündung keine zwei Stunden im kalten Boot sitzen. Und Tomi ist bisschen erkältet. Aber der Blick rundum ist herrlich, wir genießen.

Abends gibt’s Krebse, Garnelen, Muscheln und vieles mehr. Lecker. Wir sitzen noch ein  bisschen zusammen, es ist recht nett.

Tomi’s Angelgeschichte: Für die Touris wird ein Tintenfischangeln veranstaltet, natürlich wird mir auch so eine Bambusangel in die Hand gedrückt. Nach einer halben Stunde, bin schon ein bisschen gelangweilt, biegt sich die Angel und ein Wahnsinnszug ist drauf, ein Angestellter kommt gleich mit einen Käscher und reißt mir die Angel aus der Hand, ist wahrscheinlich der Fang des Jahres : – ) er kämpft bestimmt 10 Minuten!  Weiter erzähl ich nicht!

So ein Angeber! Dachte, da ist ein ganz Dicker dran, ja, nach 10 Minuten hatte der Mann den Angelhaken vom Ankerseil befreit!!

Montag, 02.01.2016

Die Nacht war angenehm ruhig, um 7Uhr gibt’s Frühstück! Danach fahren wir mit dem kleinen Boot zu einer Höhle. Wir kommen an der Anlegestelle an, dort warten schon zig Boote. Im Gänsemarsch geht es langsam die Stufen hinauf, die Höhle ist ganz schön, aber überfüllt mit Menschen. Das hätten wir uns sparen können. Aber ist halt im Programm.

Zurück am Boot müssen wir unsere Kabinen räumen, wir fahren Richtung Ha Long durch die wunderschöne Bucht. Und die Sonne kommt raus! Nach einem nicht so üppigen Mittagessen an Bord werden wir mit einem Bus nach Hanoi gebracht.

Es war eine schöne Fahrt, nette Leute an Bord, das Essen gut. Hatte mir nur vorgestellt, dass wir mehr durch die Berge fahren. Aber wegen des Kajakfahrens ging das nicht. Was uns wirklich schockiert hat, viele Boote entsorgen ihre Abwässer und den Müll ins Meer. Am Morgen sahen wir alles Mögliche an uns vorbeischwimmen. Also überhaupt nicht umweltbewusst.

Eigentlich sollte die Ha Long-Bucht unser Highlight von Vietnam sein, aber mir hat die trockene besser gefallen. Landschaftlich sehr schön, man konnte mit dem Roller mehr anfangen. Auf dem Boot ist man an’s Programm gebunden, eine individuelle Fahrt nur zu zweit wäre zu teuer geworden. Aber war schon gut so.

 

 

Published inVietnam

6 Comments

  1. Brigitte Brigitte

    Wir freuen uns mit Euch, über Euer Australien Visum.. Das ging wirklich flott.
    Vietnam würde uns auch interessieren. Eure Bilder machen neugierig.
    Wenn es mal so weit ist, sind wir dankbar für ein paar Tipps von Euch.

    Seid herzlichst gegrüßt
    L u B

  2. Fatima Fatima

    Glückwunsch fürs Visum. Meine Freundin Fiona wohnt in Melbourne und ist sehr freundlich. Wenn ihr dort in der Nähe seid, lasst es mich vorab wissen, ich bring éuch gern zusammen. Die Düsseldorfer

  3. Karl-Heinz Meier Karl-Heinz Meier

    Hat der Tommy etwa ein kleines Bäuchlein bekommen?

  4. Karl-Heinz Meier Karl-Heinz Meier

    Dann schau mal in dein E-Mail Postfach. Dass pascht ja gut….;)

  5. Josefine und Werner Josefine und Werner

    Hallo Ihr Zwei,
    dann steht Eurer Reise durch Australien ja nichts mehr im Wege. Bis dahin ist es aber doch noch ein Weilchen. Wir freuen uns schon auf eure weiteren Reiseerfahrungen. Selbst fliegen wir heute Abend wieder nach Hause ins winterliche Deutschland. Zumindest bei uns
    liegt zur Zeit Schnee…..Brr……
    Liebe Grüße Josefine und Werner

  6. Diane Diane

    Congratulations! Jeanette wartet seit Okt. 2016 auf ihre Geburtsurkunde aus Melbourne. Offenbar ist der Service für Nicht-Australier effizienter!

    Eure Fotos sind mal wieder sensationell! Eine tolle Gegend! Und die Stufen auf den Berg! Und die Aussicht von da oben, und …. , und…. Einfach nur wunderschön.

    Hund im Fleischerladen: Na ja. Man weiss ja, dass dort alles mögliche verkostet wird.

    Hoffe, ihr beide seid sehr bald wieder vollständig gesund.

    Liebe Grüsse aus dem verschneiten München

    Diane

Schreibe einen Kommentar zu Diane Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert