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Vietnam 4

Hoi An: liegt an der Mündung des Sông Thu Bồn Flusses. Während des 16., 17. und 18. Jahrhundert einer der führenden Häfen Südostasiens. Es siedelten sich zahlreiche Händlerfamilien aus China und Japan an, die ihre Häuser im Stil südchinesischer Kleinstädte bauten. Die Altstadt ist die einzige, die im Vietnamkrieg unversehrt blieb und wurde 1999 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

Mittwoch, 14.12.2016

Nach unserer anstrengenden Zug- und Busfahrt sind wir um 8Uhr in Hoi An. Mit einem Taxi lassen wir uns zu dem Homestay bringen, das wir uns im Internet ausgesucht haben. Es ist auf einer Insel vor Hoi An, über eine Brücke mit dem Ort verbunden. Die Lage wäre gut, das Zimmer hat ein Bad, das über einen Balkon zu erreichen ist! Nichts für uns. Wir gehen frühstücken, es ist 9Uhr. Der nette Besitzer des Homestays begleitet uns zu einer weiteren Unterkunft, in einen kleinen Weg neben der Hauptstraße. Hier sind einige große Pfützen, aber wir kommen trocken durch. Das Bonsai hat einen wunderbaren Garten, das Zimmer ist sehr dunkel und zu teuer. Er bringt uns zu einem anderen Homestay,

Ausblick vom Balkon
Ausblick vom Balkon

wieder an der Hauptstraße. Nette Leute, das Zimmer hell und ein schöner Ausblick auf die Lagune. Frühstück und Leihradl ist dabei, wir bleiben. Es ist in der Zwischenzeit 11 Uhr, wir müssen uns von der anstrengenden Fahrt ausruhen. Danach gehen wir in den Ort. Wirklich nett, kleine, alte Häuser, viele Läden und Cafes und einen schönen Markt. Hier steht in ein paar Gassen das Wasser, aber die Hauptwege sind alle trocken. Es regnet immer wieder, teilweise so stark, dass  man sich unterstellen muss. Auf dem Rückweg sehen wir, dass der Weg zum Bonsai schon ganz unter Wasser steht. Da haben wir Glück gehabt, dass wir dort kein Zimmer genommen haben.

Donnerstag, 15.12.2016

Es hat die ganze Nacht geregnet. Wir gehen wieder in den Ort, an manchen Stellen müssen wir durch’s Wasser waten. Es regnet immer noch, Tomi kauft sich das 3. Regencape, irgendwie sind alle undicht. Auf dem Weg in unsere Unterkunft müssen wir schon längere Strecken durch’s Wasser. Noch ist es ganz lustig, die kurze Hose noch weiter aufgekrempelt und mit unseren wasserfesten Treckingsandalen durch. Das Wasser ist ziemlich kalt, es geht uns über’s Wadl und nur ab und zu schwimmt ein bisschen Abfall vorbei. 3 Stunden später wollen wir zum Essen gehen, viele Restaurants sind überflutet und die Küche bleibt zu. Wir waten schon bis zum Knie im Wasser. Und es regnet immer noch.

Freitag, 16.12.2016

Alle Wege, auch die Hauptstraße auf der Insel stehen unter Wasser. Wir wollten eigentlich länger bleiben, das Homestay ist wirklich schön und die Leute nett, aber wir haben Angst, dass die Brücke nicht mehr benutzbar ist und wir auf der Insel festhängen. Der Besitzer organisiert für unsere schweren Rucksäcke ein Boot, wir waten bis über’s Knie zur Brücke. Ganz schön anstrengend.

Auf der anderen Seite steht auch das Wasser, Tomi schleppt unser Gepäck durch und wir suchen uns ein Zimmer, da wir am nächsten Tag in der Früh mit dem Bus nach Hue fahren wollen. Hier können wir leider wegen dem Regen keine Radltour ins Umland machen und auch das Besichtigen macht keinen Spass. Aber Hoi An hat nicht nur Hochwasser zu bieten, es gibt Caféhäuser und Restaurants, mit bisher dem besten Essen in Asien,  auch schöne Geschäfte und immer wieder Brautpaare, die sich fotografieren lassen.

Samstag, 17.12.2016

Der Bus in der Früh war schon voll und wir können erst um 14Uhr fahren. So schlendern wir nochmal durch den Ort, der Regen hat nachgelassen. In einem Cafe, in dem nur taubstumme Frauen arbeiten, trinken wir einen guten Kaffee.

Mit dem Liegebus brauchen wir 3 Stunden nach Hue. Es regnet die ganze Zeit, im Gebirge fahren wir durch die Wolken, es ist so scheußlich wie ein fürchterlicher Novembertag bei uns.

Auch Hue empfängt uns mit Regen, aber wir haben unsere Regencapes immer griffbereit!

Gedanken zum Thema Gelassenheit von Tomi:

Es regnet und stürmt, das Wasser steigt  und steigt, aber die Gelassenheit der Einheimischen ist unglaublich. Es werden keine Dämme gebaut, keine Sandsäcke befüllt zum Schutz des Eigentums, es ist halt so. Die Türe im Erdgeschoss steht geöffnet, der Fernseher läuft und sie sitzen auf dem Sofa, das Wasser steht aber schon kurz vor der Kante zum überlaufen. Das Leben geht ganz normal weiter, es wird eingekauft, auf jedem trockenen Flecken werden vollgelaufenen Mopeds repariert, ansonsten schaut man halt dem Wasser zu. Die Marktfrauen sitzen stundenlang im heftigen Regen. Ist für uns nicht immer einfach zu verstehen wie sie ticken. Es vernichtet das angebaute Gemüse, die Ware in den Läden wird durchnässt, die Möbel stehen unter Wasser, aber das ist halt alle 2 Jahre so.

 

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4 Comments

  1. Hanna Hanna

    Hallo Ihr Beiden, das ist ja nicht, das was wir uns von Vietnam vorstellen.
    Die Hochzeitspaare sind ja wirklich schön. HIer ist es aber auch nicht sehr viel besser. Allerdings haben wir ja festere Häuser und eigentlich sehr wenig Regen. Schnee natürlich überhaupt nicht. Hoffentlich bald mit regenfreien Tagen auf Eurer Reise.
    Ich wünsche Euch noch einen guten Rutsch und viele schöne Tage in Vietnam.
    Liebe Grüße
    Hanna

  2. marlies marlies

    Hallo ihr beiden,
    ganz schön viel Wasser, was!?
    Ich wünsche euch schöne Weihnachten und ein ebenso interessantes wie abenteuerreiches Neues Jahr.
    Machts gut und bis bald.
    Marlies

  3. Gerhard und Marlies Gerhard und Marlies

    Liebe Dagi, lieber Thomas,
    frohe Weihnachten und viele herzliche Grüße aus der Heimat senden Euch
    die Münchner Marlies und Gerhard
    P.S. Danke für Eure immer schönen Fotos und interessanten Berichte, die auch uns gute Einblicke in Eure Erlebnisse vermitteln!
    Oh, du fröhliche, oh du selige………-zeit.

  4. Ingrid Tscharntke Ingrid Tscharntke

    ach das ist aber schade, dass es euch da so eingeregnet hat, ich war mit meiner Freundin Ute vorletztes Jahr dort und wir beide haben uns so in diese hübsche Stadt verliebt und die tollen Restaurants genossen. Es ist aber eigentlich doch gar keine Regenzeit im Dezember? Bin gespannt, wie es weitergeht, ihr seid einfach ganz ganz tapfer.

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