Sonntag, 30.07.2017
Bis zur Bell Gorge müssen wir nochmal 10km schlechte Straße hinter uns bringen. Dann geht es zu Fuß weiter. Meistens an einem Bach entlang, gut dass der Weg schattig ist, denn es ist schon wieder ganz schön heiß, obwohl es erst halb zehn ist. Dann kommen wir zum Fluss, ein großes Becken und über mehrere Terrassen fällt das Wasser einige Meter tiefer. Wir überqueren den Fluss auf einigen großen Felsen und am anderen Ufer müssen wir erst mal nach oben und können dann wieder hinunter klettern. Jetzt sind wir unterhalb vom Wasserfall und es ist wirklich schön hier. Wieder die roten Felsen auf beiden Seiten.
Nachdem Tomi beim Schwimmen war, machen wir uns auf den Rückweg. Jetzt kommen uns viele Leute entgegen, es sind 4 Tourbusse auf dem Parkplatz. Wieder mal die richtige Zeit erwischt. Auf dem Campground duschen wir nochmal und fahren die 30km bis zur Gibb zurück. Es ist viel Verkehr, wir werden ganz schön eingestaubt. An einem Fluss machen wir Mittagspause, aber es gefällt uns hier so gut, dass wir gleich bis morgen bleiben wollen. Hier wohnen jede Menge weiße Papageien, die machen den ganzen Nachmittag einen fürchterlichen Lärm. Nach dem Sonnenuntergang ist endlich Ruhe, wir sitzen unter dem Sternenhimmel und hören nur noch das Zirpen der Zykaden.
Montag, 31.07.2017
Weil’s grad so schön ist, entscheiden wir uns, auch heute noch hier zu bleiben. Ganz gemütlich beginnt unser Tag, Tomi will die neuesten Fotos hochladen. Aber da wird nichts draus, denn Reni und Marcel entdecken unseren Toyota und kommen uns hier auf dem Platz besuchen. Natürlich gibt es wieder viel zu reden, wir trinken einen Kaffee und da beschließen die Beiden, nicht mehr weiter zu fahren und hier zu bleiben. Ein schöner Tag, die Männer gehen sogar baden und abends kochen wir zusammen. Und weil der Tag so anstrengend war, genehmigen wir uns ein Feierabend-Bier.
Dienstag, 01.08.2017
Heute Morgen dauert es etwas länger, bis wir weiterkommen. Es gibt noch so viel zu erzählen und zu bereden, dass es schon ½ 10Uhr ist, bis wir starten. Wir wollen alle vier zur Windjana Gorge, nur 20km entfernt. Und los geht’s. Aber nach 500m werden wir schon wieder an den Straßenrand gewunken. Reni und Marcel haben Christin und Roland getroffen. Und da können wir natürlich nicht vorbeifahren!
Wir verabreden uns alle in Broome und kommen endlich am Bushcamp an. Einen schönen Schattenplatz suchen, duschen und dann zur Windjana-Schlucht wandern. Sie ist ziemlich breit mit rot-schwarzen hohen Felsen. Ein Fluss mit vielen Sandbänken läuft mitten durch. Und da dösen jede Menge Süßwasserkrokodile in der Mittagssonne. Man kann ganz nah rangehen, die stört das garnicht.
Nach einem schönen Sonnenuntergang sitzen wir wieder zusammen, es ist für lange Zeit das letzte Mal. Es dauert fast eine Woche, bis wir uns wieder treffen!
Mittwoch,02.08.2017
Eine sehr kalte Nacht und in der Früh weht ein starker Wind, der den Sand über den Platz treibt.
Wir fahren noch 37km weiter bis zum Tunnel Creek. Eine riesige Höhle, der Eingang liegt hinter dicken, bunten Felsen. Und dann geht’s weiter hinein, man muss im Wasser waten und es ist total dunkel. Tomi geht mit einer Lampe allein weiter, mir ist es zu dunkel.
Dagmar hat mich vor der ersten Wasserdurchquerung im Stich gelassen, das erste Stück des Tunnels war ziemlich dunkel mit einigen Wasserdurchquerungen, teilweise knietief. Es ist schon ein komisches Gefühl, wenn man weiß, es könnten Krokodile im Wasser sein, auch wenn behauptet wird, die Süßwasserkrokodile sind friedlich. Nach ca. 500m hatte ich den Mittelteil der Höhle erreicht, der nach oben offen war. Jetzt ging es in den hinteren Teil der Höhle, die sich in ihren Ausmaßen öffnete und abwechslungsreich von den Formen und Farben war. Bis zum Ende der Höhle waren es noch einmal 500m und nach dem Höhlenausgang war alles grün voller Palmen. Zurück ging es den selben Weg und ein Aussi hat behauptet, er hätte 2 Krokis gesehen, na ja. Tunnel Creek , absolut sehenswert.
Zurück fahren wir die gleiche Strecke bis zur Gibb und bleiben an dem schönen Platz am Fluss. Der Wind ist immer noch recht stark, im Schatten ist es sogar kühl.
Donnerstag, 03.08.2017
Wieder so eine kalte Nacht. Ich musste sogar meine Leggings und das Sweatshirt anziehen. Ungern verlassen wir diesen schönen Übernachtungsplatz, er gehört bis jetzt mit zu den Schönsten. Die 125km bis Derby sind sehr abwechslungsreich. Unbefestigt, asphaltiert, zweispurig, einspurig – wir müssen in den Sand ausweichen, wenn Gegenverkehr kommt – unmarkiert, markiert mit Mittelstreifen, links und rechts ganz eben mit Gras, eben mit Büschen und Bäumen und überall meine Lieblingsbäume, die Boabs. Und dann kommen wir wieder in die Zivilisation. Das Handy hat Empfang, die Whatsapp trudeln nur so ein. Schön, dass wir nicht vergessen sind. Derby ist ein kleiner Ort, es gibt zwei Supermärkte und einen Bäcker. Da versorgen wir uns gleich und fahren anschließend außerhalb zu einem ausgetrocknetem Salzsee. Dort suchen wir uns ein Plätzchen mit Empfang. Es ist recht windig, aber sehr heiß.
Freitag, 04.08.2017
Die Nacht war sehr ruhig, bis auf ein vorbeifahrendes Auto. Ein herrlicher Sonnenaufgang und zum Frühstück genießen wir nochmal den schönen Blick über den Salzsee und fahren dann die letzten 150km asphaltierte Straße bis Broome. Und hier erfahren wir, dass letztes Jahr die Polizei in Derby gewarnt hat, wegen Überfällen am Salzsee zu übernachten.
Wie ein Krimi! Wenn’s am spannendsten wird, hört der Bericht auf!!
Aber, wunderbar, dass die Berichterstattung wieder in vollem Fluß ist, sozusagen.
Die Fotos sind magnifique – immer wieder kann man nur staunen, was Ihr alles seht und erlebt. An den riesen grossen Krach der Papageien kann ich mich bestens erinnern. Unfaßbar, wie einem das nerven kann obwohl das Getier so schön ist. Und die Vielfalt der Papageien(arten) nimmt kein Ende.
Sehr mutig von Dir, Tomi, trotz crocs in die dunkle Höhle zu gehen. Aber es hat sich ganz offensichtlich gelohnt!
Dir Dagi, gute Besserung für Deinen armen Zeh. Das ist schon behindernd beim Wandern durch das wilde Gelände.
Ganz viele liebe Grüße aus dem eiskalten, verregneten München. (Ab Montag soll’s wieder ein bisschen Sommer werden. Ein ewiges hin und her.)
Bussis
Diane